Am Donnerstag 1. Oktober 2020 haben Robert und ich gegen 15.00 Uhr den Hafen in Asselt bei kräftigem Süd West Wind verlassen. Unser Weg führte uns über die Schleuse Roermond an Roermond vorbei.
Nach ca. 2h erreichten wir die Schleuse Linn, in der wir mit einem Frachter zusammen zu Berg in Richtung Wessem geschleust wurden.
Zunächst hatten wir vor, in der Marina von Wessem zu übernachten und von dort dann am nächsten Tag die Reise fortzusetzen. Da wir aber noch gut in der Zeit lagen und wir der Meinung waren, dass es am nächsten Morgen an der Schleuse Panheel sicher sehr voll ist, entschieden wir uns, dort auch noch zu schleusen.
Diesmal ging es gleich mit zwei Frachtern in die Schleusenkammer. Zunächst wollten wir nicht hineinfahren. Doch der Schleusenwärter gab uns über Lautsprecher Bescheid, dass wir noch hineinfahren sollten. Das war mächtig eng aber alles hat noch gepasst. Es hat sich als hilfreich herausgestellt, den Motor beim Schleusen eingeschaltet zulassen, wenn man mit Frachtern schleust, die ihre Maschine nicht ausstellen. So kann man etwas gegensteuern und das Boot bleibt ruhig an der Schleusenwand. Diese Vorgehensweise hat sich auch bei kleineren Schleusen mit starker Strömung bewährt. Man lernt halt nie aus und es gibt immer wieder neue Situationen, gerade für uns Anfänger.
Hinter der Schleuse haben wir dann festgemacht und uns eine leckere Gulaschsuppe gekocht.
Bei Bier und Wein saßen wir noch ein paar Stunden gemütlich zusammen, bevor es in die Koje ging.
Am nächsten Morgen stärkten wir uns zunächst mit einem kräftigen Frühstück. Nach dem Frühstück setzten wir unsere Reise über den Wessem- Nederwert Kanal und dem Zuid-Willemsvaart an Weert vorbei nach Bocholt in Belgien fort.
An der Schleuse 17 hatte ich im Internet gelesen, dass man dort eine Vignette für Belgien kaufen muss, bevor man die Reise fortführen kann. Was wir aber nicht wussten, dass ganze geht wegen Corona nur noch Online! Also mussten wir uns zunächst Online anmelden und versuchten dann eine Überweisung von 14,- € zu tätigen. Da aber das Programm so seine Macken hatte und auch dem Schleusenwärter dies bekannt war, zog sich das ganze hin. Schließlich nach Vorlage einer Überweisung (auf dem Handy) und Rücksprache mit dem Vorgesetzten hat man uns nach 2,5 h passieren lassen. Also, beim nächsten Mal von zuhause alles auf der Internetseite regeln: www.visuris.be.Normal hätten wir hier jetzt 2 Tage warten müssen, bis wir hätten weiterfahren können.
Nach etwa einer Stunde erreichten wir dann den Passantenhafen von Bocholt, der auch sanitäre Anlagen hat. Die Liegegebühr beträgt dort 10,-€ für eine Nacht.
Am nächsten Morgen setzten wir die Reise nach Maastricht vorbei am Outlet Center in Maasmechelen fort. Das Outlet Center hat sogar einen eigenen Anleger!
Gegen 16:30 Uhr erreichten wir dann unser Ziel, Maastricht. Vorbei am Maas Boulevard fuhren wir Richtung Süden, wo wir in der Maastricht Marina für eine Nacht (15,-€) festmachten.
Unsere Schlussetappe starteten wir dann am Sonntagmorgen gegen 8:30 Uhr über den Julianakanal. Hier standen dann noch drei Schleusen auf dem Programm. Ab jetzt wurde nur noch zu Tal geschleust.
Die Schleuse in Maasbracht macht den größten Höhenunterschied mit 11,85m aus. Dies ist der größte Höhenunterschied in den Niederlanden.
Nach 7h erreichten wir dann wieder den Hafen in Asselt.
Es war für uns wieder eine wunderbare Erfahrung, die wir in der nächsten Saison mit einem anderen Ziel wiederholen wollen.
Hier noch ein paar Daten zur Tour: Reisezeit: 21h, Strecke: 150 km, Schleusen: 11. Verbrauch: 25l
Hier noch ein paar Bilder:
Ein Reisebericht von Stefan Vieten